Dieses Buch enthält eine interdisziplinäre Betrachtung zum identitätsbildenden Wechselspiel von Text, Textilem und der Haut im und über den Film. Kernthese ist die Überlegung, dass sich im Film über den Wechsel zwischen Textilem und nackter Haut ikonische Verdichtungen zugunsten eines assoziativen Erfahrungsraums entfalten. Dabei weicht der Stoff – der erzählerische gleichermaßen wie der textile – dem Sinnlichen, der Affizierung über die Haut. Die Untersuchung beleuchtet den Zusammenhang zwischen filmischer Rezeption und Selbstreflexion der Zuschauenden, aber auch einer Gesellschaft sowie des Films selbst im jeweils zeitlichen Kontext. Die Filmsehenden erfahren nicht nur das Geschehen und die Protagonist*innen, sondern vor allem auch sich selbst im Spiegel des Anderen – der anderen Figur, der anderen Geschichte, der anderen, filmischen Welt. Ziel der Untersuchung ist es, unter symbolische Hüllen zu schauen und das Wesentliche darunter zu entdecken. Durch die Interdisziplinarität der Arbeit werden nicht nur Interessierte der Film-, Medien- und Kulturwissenschaft, sondern auch der Soziologie, der Psychologie, des (Mode-)Designs, der Kunstgeschichte und der Architektur angesprochen. Das Buch regt zu Perspektivwechseln und interdisziplinärem Austausch auf der Basis der für uns alle existenziellen Haut an. Mit diesem Alleinstellungsmerkmal werden Grenzen überwunden und Kollaborationen angeregt.