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Der Code der Mathematik: Beweis und Wahrheit
by Stefan Müller-StachMotiviert durch aktuelle Entwicklungen in der abhängigen Typentheorie und bei Unendlichkategorien präsentiert dieses Buch die Ideengeschichte der Begriffe Wahrheit, Beweis, Gleichheit und Äquivalenz. Neben ausgewählten Ideen von Platon, Aristoteles, Leibniz, Kant, Frege und anderen werden Resultate von Gödel und Tarski über Unvollständigkeit, Unentscheidbarkeit und Wahrheit in deduktiven Systemen und ihren semantischen Modellen vorgestellt. Der Hauptgegenstand dieses Textes ist die abhängige Typentheorie und neuere Entwicklungen in der Homotopy Type Theory. Diese Theorien beinhalten Identitätstypen, die neue Möglichkeiten für Gleichheit, Symmetrie, Äquivalenz und Isomorphie auf konzeptuelle Weise eröffnen. Die Interaktion von Typentheorie und Unendlichkategorien ist ein neues Paradigma für eine strukturelle Sichtweise auf die Mathematik. Sie fördert auch den neuen Trend zur Formalisierung von Mathematik in Form von Beweisassistenten.
Der Erkenntniswert von Fehlfunktionen: Die Analyse von Ausfällen, Defekten und Störungen als wissenschaftliche Strategie
by Bertold SchweitzerDiese philosophische, interdisziplinäre Studie untersucht, auf welche Weise Fehlfunktionen einen einzigartigen Zugang zu Daten für Entdeckung und Prüfung von Theorien in vielen Wissenschaften bieten. Anhand von Beispielen aus Biologie, Evolution, Linguistik, Kognitionswissenschaft und anderen arbeitet sie die Funktionsweise wissenschaftlicher Methoden heraus, die versuchen, aus der Analyse von Fehlfunktionen Erkenntnisse über normale Struktur und Funktion zu gewinnen. Sie identifiziert die allgemeinen Merkmale, Ziele und Ergebnisse der Methoden (zum Beispiel Zerlegung, Sequenzierung und Lokalisierung von Subsystemen) und untersucht ihre Beziehungen zu konventionellen Strategien der Entdeckung und des Testens, etwa kausale und mechanistische Analyseverfahren.
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte als Diskurswächter: Zur Methodik, Legitimität und Rolle des Gerichtshofs im demokratisch-rechtsstaatlichen Entscheidungsprozess (Beiträge zum ausländischen öffentlichen Recht und Völkerrecht #263)
by Björnstjern BaadeDas Buch nimmt die aktuelle Kritik am EGMR zum Anlass, die Grundsatzfrage zu stellen, welche Rolle dieser gegenüber dem demokratisch-rechtsstaatlichen Entscheidungsprozess seiner Vertragsstaaten einnehmen sollte. Denn die Kritik an der Legitimität des Gerichtshofs, die momentan im Vereinigten Königreich am drastischsten formuliert wird, wirft berechtigte demokratietheoretische Frage auf und ist ernst zu nehmen. Neben einer detaillierten rechtstheoretischen und -methodischen Bewertung der Rechtsprechung wird die Kritik auch aus staatstheoretischer Sicht behandelt. Hierbei werden jeweils interdisziplinär Erkenntnisse der Philosophie sowie der Sprach- und Politikwissenschaften herangezogen. Nach einer ausführlichen Analyse anhand der Wiener Vertragsrechtskonvention werden objektivistische Auslegungsansätze (wie original meaning oder positivisme sociologique) erörtert und zurückgewiesen. Die Kontrolle der Einhaltung prä-existenter Normen ist als alleiniges Erklärungs- und Rechtfertigungsmodell jedenfalls defizitär. Aufgabe des Gerichtshofs ist es auch, den demokratisch-rechtsstaatlichen Entscheidungsdiskurs an seine korrekte Funktionsweise zu binden, seine normative Rationalität sicherzustellen sowie hierfür die Tatsachengrundlage zu prüfen. Hierbei kommt der margin of appreciation und dem sie maßgeblich bestimmenden Faktor der Legitimität der kontrollierten Entscheidung besondere Bedeutung zu. Sie verhindert ihrerseits, dass der Gerichtshof aus seiner Rolle fällt, die darin besteht, als Wächter dieses Diskurses einen Beitrag dazu zu leisten, dass die Institutionen demokratischer Rechtsstaaten ihrer Rolle entsprechen.
Der Extremismus der Neuen Rechten: Eine Analyse zu Diskursthemen und Positionen (essentials)
by Armin Pfahl-TraughberDieses essential behandelt die Neue Rechte, eine lose Gruppe von Intellektuellen, die sich auf die Konservative Revolution der Weimarer Republik berufen und durch eine „Kulturrevolution von rechts“ eine „Umwälzung“ vorantreiben wollen. Dabei liefert der Autor zunächst einige Basisinformation zur Definition, zu den politischen Klassikern, aber auch zu Organisation und Strategie. Dem folgt eine Fallstudie, die sich auf das „Institut für Staatspolitik“ und deren Zeitschrift „Sezession“ bezieht. Es werden Diskurse analysiert und deren Extremismusgehalt bewertet. Abschließend gibt es eine Einschätzung hinsichtlich des Stellenwertes, welchen die gemeinten Intellektuellen im Kontext des gegenwärtigen „Rechtsrucks“ einnehmen.
Der Faktor Persönlichkeit in der internationalen Politik: Perspektiven aus Wissenschaft, Politik und Journalismus (Persönlichkeit und weltpolitische Gestaltung)
by Xuewu Gu Hendrik W. OhnesorgeDer Sammelband bildet den Auftakt der Schriftenreihe „Persönlichkeit und weltpolitische Gestaltung“, die von den Herausgebern begründet wurde. Er vereint Beiträge von Autorinnen und Autoren aus Wissenschaft, Politik und Journalismus, die sich der Frage nach der Rolle von Persönlichkeiten in internationaler Politik und Geschichte widmen. Der Band liefert einen Einstieg in das Forschungsfeld „Persönlichkeit und Politik“. Er kombiniert konzeptionelle Beiträge hinsichtlich der Einflussmöglichkeiten Einzelner mit empirischen Untersuchungen ausgewählter Persönlichkeiten aus Vergangenheit und Gegenwart. Dabei werden sowohl Perspektiven unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen als auch Erfahrungsberichte aus der Praxis sowie journalistische Beobachtungen einbezogen. In seiner Gesamtschau möchte der Band somit gleichermaßen den derzeitigen Stand der personenbezogenen Politikforschung pointiert darstellen wie auch eine Agenda für das Forschungsfeld entwickeln.
Der Geist als komplexes Quantensystem: Interdisziplinäre Skizze einer Theory of Mind (essentials)
by Imre KoncsikImre Koncsik beschreibt die Theorie des Geistes als naturphilosophische Theorie auf Basis der Physik. Er identifiziert signifikante Parallelen zwischen Geist und Gehirn, die beide durch Elemente der Quantentheorie und der komplexen Systemtheorie beschrieben werden können. Beide Theorien beziehen sich auf eine immaterielle, formale und imaginäre Schicht der Realität. Sie ermöglichen eine innovative Beschreibung der morphologischen Strukturen und dynamischen Aktivitätsmuster des Gehirns in Analogie zu Mustern des Geistes. Eine Theorie des Geistes bildet hinsichtlich ihrer technologischen Applikation den Grundstein einer neuen, im eigentlichen Sinn ,,intelligenten" Technologie: der quantenbasierten Systemtechnologie.
Der Geist der kritischen Schule: Kantisches Denken in der Tradition von Jakob Friedrich Fries und Leonard Nelson im 20. Jahrhundert: Wirkungen und Aktualität
by Kay Herrmann Boris SchwitzerPhilosophie als Wissenschaft, als Grundlagendisziplin und als interdisziplinäre Forschung: Ansätze, die sich eine zu Unrecht fast vergessene philosophische Schule zu eigen gemacht hat, nämlich die 1903 neu gegründete Fries’sche Schule um den Göttinger Philosophen Leonard Nelson (1882-1927). Sie steht in der Tradition der Philosophie Immanuel Kants (1724-1804) und Jakob Friedrich Fries' (1773-1843). Der Nelsonkreis hält dem Vergleich mit dem Wiener Kreis stand. Die Anhänger des Nelsonkreises kamen u.a. aus der Mathematik, Physik, Philosophie, Psychologie, Theologie und den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Über sie wirkte die kantisch-friessche Philosophie teilweise in andere Disziplinen hinein. Zu nennen sind beispielsweise der Psychiater und Psychologe Arthur Kronfeld (1846-1941), der Biochemiker und Nobelpreisträger Otto Meyerhof (1884-1951), der Mathematiker Gerhard Hessenberg (1874-1925), die Philosophin und Physikerin Grete Henry-Hermann (1901-1984), die Pädagogin MinnaSpecht (1879-1961), der Wirtschaftswissenschaftler Alexander Rüstow (1885-1963), der Theologe Rudolf Otto (1869-1937), der Soziologe Franz Oppenheimer (1864-1943) und der Sozialwissenschaftler Gerhard Weisser (1898-1989).Die Ausstrahlung des Nelsonkreises auf verschiedene Disziplinen sowie dessen Geschichte sind bislang noch nicht umfassend untersucht worden. Diese Forschungslücke soll mit dem vorliegenden Band geschlossen werden. Der systematische Forschungsband bietet zudem eine Einführung und einen Überblick zur Philosophie Leonard Nelsons.
Der Genozid an den ArmenierInnen: Beiträge zur wissenschaftlichen Aufarbeitung eines historischen Verbrechens gegen die Menschlichkeit
by Melanie AltanianDieser inter- und multidisziplinäre Band bietet einen Querschnitt durch die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem über hundert Jahre zurückliegenden Armenier-Genozid, der bis heute von den türkischen Nachfolgeregierungen offiziell geleugnet wird. Beiträge aus unterschiedlichen Disziplinen weisen auf spezifische Probleme hin, die mit der Aufarbeitung dieses Genozids zusammenhängen: Beginnend mit einem (rechts-)historischen Teil über das Verbrechen sowie dessen zeitgenössische Bewertung, hin zu den direkten und indirekten psychologischen Folgen des Verbrechens bis heute, sowie moralphilosophische und rechtliche Fragestellungen in Bezug auf die Leugnung des Genozids.
Der Islam in der globalen Moderne: Soziologische Theorie und die Vielfalt islamischer Modernitäten (Politik und Gesellschaft des Nahen Ostens)
by Dietrich JungDieses Buch vereint soziologische Theoriebildung mit Studien zum Nahen Osten und zum Islam. Die Vielfalt von Modernitäten, die in unsere Welt beobachtet werden kann, wird dabei mit dem Anspruch verbunden, gleichzeitig in einer globalen Moderne, in einer Weltgesellschaft zu leben. Das Buch untermauert diesen Anspruch mit zahlreichen Exkursen in die islamische Geschichte. Es kritisiert die Auffassung, dass Modernisierung mit Verwestlichung gleichzusetzen wäre und betrachtet unterschiedliche Projekte von spezifisch islamischen Modernitäten als integrale Teile der Weltgesellschaft. Aus dieser Perspektive leistet die Studie einen Beitrag zur „Provinzialisierung“ der europäischen Geschichte im zeitgenössischen sozialwissenschaftlichen Denken. Entgegen den mit der Aufforderung zur Provinzialisierung Europas verbundenen Theorien des Postkolonialismus hält dieses Buch aber an wesentlichen Traditionen der klassischen Soziologie fest. Es will damit einen Beitrag zur sozialtheoretischen Diskussion um die Moderne leisten, der empirisch mit Hilfe von Daten aus der Geschichte des Nahen Ostens und des Islams untermauert wird.
Der Kleine Prinz
by Antoine de Saint-Exupéry Grete Leitgeb Josef LeitgebA beautiful German language edition of the internationally beloved classic In 2000 Harcourt proudly reissued Antoine de Saint-Exupéry's masterpiece, The Little Prince, in a new edition with vibrantly restored artwork and a fresh translation by Pulitzer Prize-winning poet Richard Howard. As critics and readers across the country embraced this timeless tale for its purity and beauty of expression, Harcourt released uniform full-color foreign language editions for readers of all ages and nationalities to rediscover and cherish.
Der Laplacesche Dämon: Kosmos, Erde, Mensch und Atom in Differentialgleichungen
by Wolfgang TschirkDieses Buch nimmt Sie mit auf eine spannende Reise durch die Welt der Wissenschaft: von den Fallgesetzen des Galilei bis zu Einsteins Gravitationswellen, von Newtons Axiomen bis zum Wasserstoffatom, von der natürlichen Auslese bis zum Schwarmverhalten, von der Skala der Empfindungen bis zu den Grenzen des Wachstums auf unserem Planeten. Sie lernen Differentialgleichungen als mächtiges Instrument kennen, das die Mathematik zur Erforschung der Natur bereitstellt. Ihre Lösungen enthüllen, um mit Laplace zu sprechen, die Bewegungen der größten Weltkörper und des kleinsten Atoms und vieles von dem, was dazwischen liegt – einschließlich unserer selbst. Lassen Sie sich von Wolfgang Tschirk begeistern: Er gewährt Ihnen einen unterhaltsamen Blick auf die Verstandesleistungen jener, die dem Laplaceschen Dämon Stück für Stück sein Geheimnis ablauschen. Um Macht und Schönheit der Differentialgleichungen zu erleben, sollten Sie Affinität zur Mathematik mitbringen und auch vor Formeln nicht zurückschrecken. Aber Sie werden sehen: Entgegen ihrem Ruf sind Differentialgleichungen im Grunde leicht zu verstehen und oft sogar leicht zu lösen.
Der Mensch - Evolution, Natur und Kultur
by Jochen OehlerGut 150 Jahren sind vergangen, seit Darwin sein Werk "Die Entstehung der Arten" geschrieben hat. Das Evolutionsparadigma hat inzwischen als erfolgreicher Forschungsansatz dazu beigetragen, u. a. psychologische, soziale, ethische, ästhetische oder auch politische Fragen zu klären. Namhafte Natur- und Geisteswissenschaftler zeigen in dem Band die Möglichkeiten evolutionärer Erklärungen und Vorhersagen auf. Durch die interdisziplinäre Herangehensweise ergibt sich ein ganzheitliches Bild der Herkunft und der Daseinsweise des Menschen aus heutiger Sicht.
Der Mensch spiegelt sich im Blick der Tiere: Auflösung und Neudefinition des Menschen in der Exilliteratur (Exil-Kulturen #9)
by Carla SwiderskiWas ist der Mensch und wie verhält er sich zum Tier? Wird diese Frage in ethischen, gesellschaftlichen, philosophischen und ästhetischen Diskursen seit der Antike debattiert, stellt sie sich im 20. Jahrhundert angesichts der NS-Diktatur und ihrer Verbrechen gegen die Menschlichkeit in einem besonders bedrohlichen Umfeld. Wie wirkt sich dies auf das nachfolgende Verständnis von Mensch und Tier aus? – Die vorliegende Arbeit untersucht Mensch-Tier-Konstellationen in fiktionalen und theoretischen Texten, die im durch das NS-Regime verursachten Exil entstanden sind. Dabei werden Fragen der Exilforschung mit Fragen der Literary und Cultural Animal Studies zusammengedacht. Ausführlich analysiert werden Texte von Victor Klemperer, Alexander Bein, Hannah Arendt, Max Horkheimer und Theodor W. Adorno, Hermann Broch, Oskar Maria Graf, Alfred Kerr, Hilde Domin und Hans Sahl.
Der Mensch, das Spiel und der Zufall: Eine historisch-systematische Annäherung an die Faszination des Gewinnspiels
by Dominik Meier Daniel HenzgenDas vorliegende Buch Der Mensch, das Spiel und der Zufall bietet eine historisch-systematische Analyse des Gewinnspiels und seines ewigen Reizes für uns Menschen. Aufbauend auf Erkenntnissen der Geschichtswissenschaft, Philosophie, Ökonomie, Statistik und Psychologie, ergründet es die Faszination des spielerischen Ringens mit dem Zufall – und warum Gewinnspiele seit jeher ein Kampfplatz von Ideologien, Moralvorstellungen, Lebenskonzeptionen und Machtinteressen sind. Der Band setzt einen Denkanstoß für jeden, der sich privat oder beruflich mit Gewinnspielen beschäftigt oder einfach von diesem weiten Feld fasziniert ist. Die Abhandlung bietet strategisches Orientierungswissen zur weiteren Meinungsbildung und versteht sich als Grundlagenwerk, das ein breites Publikum aus Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik zum Nachdenken anregen soll.
Der Nahost-Konflikt: Eine Einführung (Elemente der Politik)
by Margret JohannsenDer Nahost-Konflikt ist ein Schlüsselelement der internationalen Beziehungen. In diesem Buch werden sowohl der Kern des Konflikts als auch die internationalen Dimensionen auf knappem Raum dargestellt.
Der Patientenwille und seine: Historische Genese, normative Relevanz und medizinethische Aktualität (Philosophische Herausforderungen der angewandten Ethik und Gesundheitswissenschaften/ Philosophical Challenges of Applied Ethics and Health Sciences)
by Martin Hähnel Marko J. Fuchs Danaë SimmermacherDieser Band behandelt umfassend und systematisch die Frage des Patientenwillens: die historischen und philosophischen Grundlagen des Willensbegriffs, die Beziehung von Autonomie und Wille und praktische Fragen der Bioethik und des Biorechts.
Der Physikalismus als Lösung des Bewusstseinsproblems
by Markus GoleWir wissen, wie es ist, Schmerzen zu haben, jemanden zu lieben oder Angst zu haben. Diese subjektiven Erlebnisqualitäten werden "Qualia" (Singular: Quale) genannt und die Frage nach deren Platz in einer objektiven, naturwissenschaftlich geprägten Welt stellt das Bewusstseinsproblem dar. Eine Lösung ist die These des Physikalismus, die behauptet, dass alles Existierende physikalisch sei. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die These des Physikalismus zu explizieren und zu zeigen, dass die hier erarbeitete Version auch wahr ist. Schließlich wird durch ein neues Argument gezeigt, dass die Wahrheit des Physikalismus deduktiv aus dessen Prämissen folgt. Der Physikalismus setzt sich somit innerhalb der Philosophie des Geistes als die überzeugendste Lösung des Bewusstseinsproblems durch.
Der Postmoralismus und die Frage nach dem Bösen: Eine philosophische Intervention
by Thorsten Streubel„Wer sich dem Impfangebot verweigert, verletzt das moralische Gebot des kategorischen Imperativs im Sinne von Immanuel Kant.“ (Karl Lauterbach)„Der militärische Einsatz von KI ist […] nicht nur ethisch gerechtfertigt, sondern sogar geboten.“ „Ein moralischer Skandal.“ (Robert Habeck über das Verhalten der Mineralölkonzerne im Gefolge der Steuersenkung auf Diesel und Benzin)„Ab einer bestimmten normativen roten Linie wird das Verhalten der ukrainischen Regierung gegebenenfalls unzulässig, dann berufen wir uns nicht auf rechtliche Kompetenzen, auf die Reichweite der politischen Entscheidungen, sondern auf fundamentale Prinzipien der politischen Ethik.“ (Reinhard Merkel)Man sieht: Mit Moral wird Politik gemacht. Die Moral als symbolische Form und Denkungsart ist ein Machtinstrument. Indem Politiker und politische Akteure, aber auch Berufsethiker sich auf eine vorgeblich absolut gültige Moral berufen, auf ein angebliches unbedingt Gesolltes, versuchen Sie jeglichen Diskurs zu stoppen, um uns Ihre partikularen Überzeugungen und Wünsche als allgemein verbindlich zu verkaufen und gegen jeden Widerstand durchzusetzen. Wer anderer Meinung ist, kann so leicht als unmoralisch und als schlechter Mensch disqualifiziert und damit zum Schweigen gebracht werden.Es ist jedoch nicht so, dass die Moral einfach nur politisch und rhetorisch gelegentlich missbraucht wird. Dies würde bedeuten, dass es eine richtige, wahre und gute Moral gäbe, die der legitime Gegenstand der philosophischen Ethik wäre. Eine solche ‚wahre‘ Moral gibt es jedoch nicht. Die Moral ist vielmehr eine der letzten umfassenden Ideologien der globalen (oder zumindest der westlichen) Postpostmoderne. Ich nenne diese Ideologie daher: ‚Moralismus‘. Es wird im Folgenden um die Kritik dieser Ideologie gehen. An die Stelle des Moralismus ‚soll‘ freilich keine neue Ideologie treten, sondern eine geistig befreite Gesellschaft. Eine geistig befreite Gesellschaft wäre eine postideologische und insbesondere auch postmoralische Gesellschaft. Eine solche Gesellschaft wäre eine zugleich aufgeklärte und wirklich durch und durch politische Gesellschaft. ‚Politik statt Moral‘, ‚Agonistik statt Moralismus‘ , ‚politische Inklusion statt moralistischer Exklusion‘ – dies ist es, wozu der Postmoralismus rät und wodurch eine postmoralische Gesellschaft ausgezeichnet wäre. Der Postmoralismus ist keine neue Moral, sondern das Ende des Moralismus und ein neuer Anfang. Das 21. Jahrhundert benötigt eine neue radikale Aufklärung. Der Postmoralismus muss Teil dieser Aufklärung sein, wenn diese wirklich radikal sein soll.
Der Realismus - in der theoretischen Physik: Zusammenhänge und Hintergründe zu aktueller Forschung
by Norbert Hermann HinterbergerDieses Fachbuch verteidigt einen kritischen Realismus und diskutiert im Rahmen des de Broglie-Bohm-Ansatzes neuere Arbeiten zum modernen Realismus von Smolin, Dürr, Goldstein, Tumulka, Zanghi und anderen.
Der Satz des Pythagoras in 365 Beweisen: Mathematische, kulturgeschichtliche und didaktische Überlegungen zum vielleicht berühmtesten Theorem der Mathematik
by Mario GerwigDieses Buch präsentiert etwa 365 verschiedene Beweise in einer sehr anschaulichen und verständlichen Form und ordnet außerdem den Satz sowie seine Beweisvielfalt fachwissenschaftlich, kulturgeschichtlich, didaktisch und bildungstheoretisch ein. Darüber hinaus enthält es eine ausführliche Darstellung einer mehrfach praxiserprobten Unterrichtseinheit für allgemeinbildende Schulen, in deren Zentrum eben jene Beweisvielfalt steht. In ihr wird „der Pythagoras“ zum Muster für die Entdeckungen der antiken Mathematik, an welchem demonstriert werden kann, wie die mathematischen Wahrheiten aufeinander ruhen. Auch Studierenden bietet die Sammlung einen einzigartigen Einblick in die Arbeitsweise der Mathematik und deren deduktives Gebäude. Die Beweissammlung basiert auf einer Arbeit von Elisha Scott Loomis (1852-1940), der zu Beginn des 20. Jahrhunderts hunderte algebraische und geometrische Beweise gesammelt, systematisiert und publiziert hat: Kristallisationskern für eine Geistes- und Kulturgeschichte der Mathematik, hochexemplarisch verdichtet am pythagoreischen Lehrsatz. Nun erscheint die Loomis-Sammlung in einer völlig überarbeiteten und erweiterten Ausgabe erstmals auf Deutsch. Aus dem Geleitwort von Prof. Günter M. Ziegler Ein Beweis sollte genauso zum Allgemeinwissen gehören wie der Satz des Pythagoras selbst […] Es gibt eben nicht den einen, perfekten Beweis […] Es gibt viele Beweise, und das ist eine Chance und Gelegenheit, in vielerlei Hinsicht […] Man kann viel an diesem Buch lernen, die Vielfalt von Beweisen kennenlernen, sich davon inspirieren lassen, und sich daran freuen.
Der Traumzustand - Eine Verschwörungstheorie
by Jed Mckenna Susan TroegerWenn das Leben nichts als ein Traum ist, zu was erwachen wir dann? Die zentrale Prämisse dieses Buches ist die zugegebenermaßen lächerliche und dennoch unwiderlegbar wahre Behauptung, dass das Universum nicht existiert. Das ist etwas, das Sie entweder konzeptionell verstehen können, wie beim Sehen einer Dokumentation über die Antarktis, oder experimentell, wie beim Auswandern in die Antarktis. Es gibt auch das verwandte Phänomen, dass Sie einschlafen während Sie die Dokumentation sehen und in der gefrorenen Wüste aufwachen. Das muss sich komisch anfühlen, aber die Wahrheit ist, dass Sie in einer kargen Wüstenlandschaft schlafen und nur träumen, dass sie es nicht tun, daher müssen Sie dort herauskommen, sobald Sie aufwachen.
Der Vorrang des Objekts: Negative Dialektik heute (Studien zur Kritischen Theorie)
by Maxi Berger Philip HoghDer Vorrang des Objekts ist im Werk Theodor W. Adornos ein philosophisches Leitmotiv, welches er von Beginn an und durch alle Gebiete hindurch stets von Neuem variiert. Adorno zeigt damit eine gegenüber der traditionellen Metaphysik veränderte Haltung des Subjekts zu den Objekten seiner Reflexion an, die nicht weniger sein will als die Reflexion auf den Stand der Philosophie seiner Zeit. Die Beiträge in diesem Band widmen sich nicht nur erkenntniskritischen Überlegungen, sondern auch den ästhetischen, sozialwissenschaftlichen oder anthropologischen Aspekten des Vorrangs des Objekts und unternehmen den Versuch, diese Figur im und für das postmetaphysischen Zeitalter weiterzudenken. Die Autoren*Innen teilen die Ansicht, dass es sich um eine genuin kritische Denkfigur handelt, deren Kraft darin liegt, die Aporien der menschlichen Weltverhältnisse präzise zu entwickeln, ohne sich der Versuchung hinzugeben, sie durch falsche Zäsuren oder Vereinfachungen ihrer Spitzen zu entledigen.
Der Wahrheitsbegriff in Über Gewißheit: Ein Kommentar zu Wittgensteins Bemerkungen über den Gebrauch von »wahr/Wahrheit«
by Shogo HashimotoDieses Buch stellt eine Untersuchung des Wahrheitsbegriffs in Ludwig Wittgensteins allerletzter Schrift Über Gewißheit dar. Es zeichnet sich besonders durch die folgenden beiden neuen Aspekte aus: Erstens widerspricht es der bisher gängigen Interpretation, dass Wittgenstein eine deflationäre Wahrheitsauffassung vertrete und alle anderen ablehne; vielmehr veranschaulicht es, dass bei Wittgensteins Auffassung vom Wahrheitsbegriff die alltäglichen Verwendungen der Wörter »wahr« und »Wahrheit« betrachtet werden, die sich als durchaus vielfältig erweisen. Zweitens dient dieses Buch teilweise auch als ein Kommentar von Über Gewißheit, den es derzeit noch nicht gibt, der aber von vielen Seiten gewünscht wird. Dabei werden akribische Analysen auch anderer relevanter Schriften Wittgensteins vorgenommen, ergänzt durch kritische Auseinandersetzungen mit der Sekundärliteratur, die das ganze Buch durchziehen.
Der Wille zur Freiheit
by Manfred Stern Egon BalasDer berühmter Mathematiker Egon Balas nimmt seine Leser mit auf eine erstaunliche Lebensreise: Sie erfahren von großem Mut, grenzenlosem Optimismus und von dem Leid, das Balas auf seinem Weg von Transsilvanien nach Pennsylvania begleitete. Egon Balas wurde 1922 als Sohn ungarisch-jüdischer Eltern geboren, ein Großteil seiner Familie wurde zwischen 1942-1944 ermordet. Nach dem 2. Weltkrieg geriet er in Opposition zum stalinistischen Regime in Rumänien und emigrierte 1966 in die USA. Balas gilt als einer der Pioniere der mathematischen Optimierung.
Der junge Carnap in historischem Kontext: 1918–1935 / Young Carnap in an Historical Context: 1918–1935 (Veröffentlichungen des Instituts Wiener Kreis #30)
by Christian Damböck Gereon WoltersThis open access volume is based on the 'Early Carnap in Context’ workshop that took place in Konstanz in 2017 and looks at Rudolf Carnap’s philosophy, documented in his recently released diaries, from a combination of historical, cultural and philosophical perspectives. It enables further evaluation of the diaries and traces newly found interrelationships and their systematic definition. From a cultural and historical point of view, Logical Empiricism and Carnap’s pivotal opus, The Logical Structure of the World, did not evolve in a vacuum. This applies equally in a history of philosophy context as well as under consideration of contemporary historical and cultural influences such as the socio-cultural setting in Vienna and Prague, the correlation between Logical Empiricism and Bauhaus modernism, the connection to the Life Reform Movement or the Youth Movement with its own life philosophy. Pursuing Carnap’s progression on a micro level of history and referring the results back to Carnap’s philosophy is now facilitated by recent access to his Diaries from 1908–1935. These shorthand records, reading lists, travel reports and notes constitute a valuable source for the research of networks and social movements which left their mark on him.